Glossarsuche
Schlagwort: | Feministische Literaturtheorie und Gender Studies |
Beschreibung: | Die feministische Literaturwissenschaft hat sich im Zusammenhang der internationalen Frauenbewegung in den 1970er Jahren gebildet. Entstanden ist sie als Reaktion auf und Kritik an jeder Form bisheriger Literaturwissenschaft als einer männlich geprägten Wissenschaft, in der Frauen gleich mehrfach ausgegrenzt werden: als Figuren im Text, als Autorinnen und als Wissenschaftlerinnen. Feministische Literaturwissenschaftlerinnen legen die ideologischen Voraussetzungen offen, die zu diesen Ausgrenzungen führen, und schlagen zugleich neue Fragerichtungen und Analysekategorien vor, die das bisher Randständige in den Mittelpunkt der Untersuchungen stellen. ‚Gender Studies’ ist eine disziplinübergreifende Sammelbezeichnung für Forschungsansätze unterschiedlicher theoretischer Ausrichtung, die sich mit dem Problem der kulturellen Konstruktion von ‚Geschlecht’ (vgl. gender) befassen. Die literaturwissenschaftlichen Gender Studies haben sich aus dem literaturwissenschaftlichen Feminismus entwickelt. Sie wollen essentialistische Vorannahmen vermeiden und lehnen daher sowohl die Annahme ‚des Weiblichen’ und ‚des [[keyword:Männlichkeit:Männlichen]]’ als Entitäten als auch die Annahme wesentlicher Gemeinsamkeiten von Frauen ab, und ebenso weisen sie die damit oft einhergehenden vorgängigen Wertungen zurück. Sie zielen auf eine umfassende Analyse von 'gender'. Untersucht werden Fragen der Geschlechtsidentität, der Genese historischer Geschlechterstereotypen und -rollen, ihrer machtstrategisch bedingten hierarchischen Ordnung u.a. Zu den Gender Studies zählen Forschungsrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, so die Men’s Studies, die Queer Studies und die Women’s Studies, wie feministische Forschungen auch bezeichnet werden. |